Gruselkabinett (122) "Die Insel des Dr. Moreau"

Vorlage: H. G. Wells
Hörspielbearbeitung: Marc Gruppe
Produktion und Regie: Marc Gruppe
Stephan Bosenius
Format: 1 CD
Länge: ca. 79 Min.
Herausgabe: 26. Mai 2017



Inhalt

Im Jahr 1887 wird der schiffbrüchige Engländer Edward Prendick von einem Schiff aufgenommen, das einen gewissen Montgomery mit seinem grotesken Diener M’ling und eine Ladung verschiedener Tiere auf die geheimnisvolle Insel von Dr. Moreau bringen soll. Moreau ist für Edward Prendick beileibe kein Unbekannter, immerhin hat auch er einen wissenschaftlichen Hintergrund...


Besetzung
Rolle Sprecher
Neffe Matthias Lühn
Edward Prendick Louis Friedemann Thiele
Helmar Detlef Bierstedt
Kapitän Davis Horst Naumann
Seemann Simon Böer
Dr. Moreau Lutz Riedel
Puma Marc Gruppe
Hundemensch Bodo Primus
u. a.

(P) + © 2017, Titania Medien GmbH, Hilden


Kommentar - Detlef Kurtz

Titania Medien entführt uns auf „Die Insel des Dr. Moreau“. Eine Insel, auf der wohl jemand freiwillig landet. Edward Prendick wird Zeuge einer Welt, in der Wesen zu etwas erzogen werden, zu das sie nicht bestimmt sind. Er warnt den Urheber dieser Scheußlichkeit, doch es dauert nicht lange, bis das Schicksal seinen Lauf nimmt…

Marc Gruppe zaubert eine ruhige, aber doch sehr interessante Interpretation. Es gelingt sogar einen kleinen Schauer über den Rücken zu jagen, etwas was ihm bei der Umsetzung zu „Der Unsichtbare“ leider nicht so gut gelang. Die Hauptrolle erzählt, aber die Ich-Perspektive wird nicht übertrieben. Hörspielszenen und Ich-Erzählung werden gelungen zusammengewoben. Obwohl die Kreaturen ein wenig an Zombies erinnern, wird kein grauen, sondern eher eine Art Mitgefühl geweckt. Die Gedankengänge der Hauptrolle werden daher schnell verstanden und nachempfunden.

Die Schauspieler wurden passend ausgewählt. Die Hauptrolle übernimmt Louis Friedemann Thiele, der die nötige Wärme für die Rolle aufbringt. Er überzeugt aber auch in aufgeregten Momenten. Das düstere Gegenstück wurde mit Lutz Riedel hervorragend besetzt. Man weiß nie so recht, woran man ist, was die Handlung durchaus eine weile zwielichtig und spannend macht, allein durch das gute Zusammenspiel dieser beiden Schauspieler. Die Regie hat gute Arbeit geleistet, denn – wie üblich – wurden die Stimmen getrennt aufgenommen, was aber zu keinem Zeitpunkt hörbar ist.

Musik und Effekte bilden eine Einheit. Wie bei dieser Reihe üblich, kommt es nicht zu aufdringlichen Effekten. Dies kann auch von der Musik gesagt werden, die passend zur jeweiligen Stimmung ausgewählt wurde.

Fazit: Eine würdevolle, interessante und an einigen stellen auch spannende Umsetzung.



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